Was würdet ihr tun um eure Single Fünf mal am Tag im Radio zu hören?
Andie:
Wir würden der Radiochefredakteurin die Füße küssen, wie auch schon in unserem Video (on the radio. anm Red) , und wir würden den „bad part of the game“ einlösen, wie schon im Video besprochen. Wir würden jeden Event gratis promoten und nackt auf der Bühne tanzen und sogar zeigen das wir mit dem Radioemblem tätowiert sind. (lacht)
Didi:
Das würd nur der Andie machen nur um des klar zustellen gell. (tiefwienerisch, lacht)
Andie:
Na Nein, das ist jetzt mein Alterego. Ich bin der „Leo“. Im Video haben wir ja den „Leo“ und der würd das alles machen.
Wie viel von Leo steckt in euch?
Andie:
Naja, wir haben schon einiges probiert und nichts erreicht, das Fass ist voll! (sarkastisch/lacht)
Mehr Leo geht nicht mehr.
Werner:
Also mir habens den Leo schon ganz schön ausgetrieben, muss ich sagen. Weil schon langsam gehts mir am *oarsch* immer der depperte Leo zu sein. In dem Fall haben wir es ein bisserl überstrapaziert das es so auch hoffentlich rüberkommt.
Didi:
Ich muss dazu sagen: Mir ist es auch wurscht. Ich mach das war mir Spaß macht und wenn sie es nicht spielen wollen dann sollen sie in den *zensiert* gehen. (tiefwienerisch)
Andie:
Immer höflich bleiben meine Herren.
Werner:
But there are a lot of Leos around (alle lachen)
Andie:
Hi Leo!
(zeigt auf Neil Taylor der abseits der Kamera sitzt)
Neil is so funny!
Was sind eure Lieblingsgitarren?
Andie:
Ja, wir haben zu viele um sie auf eine einzige zu beschränken. Wir haben aus dem Grund viele Gitarren weil wir der Meinung sind das jede Gitarre eine eigene Geschichte zu erzählen hat. In jeder Gitarre steckt ein eigener Song und es nicht zu beantworten denn ich habe auch keinen Lieblingssong.
Didi:
Also ich hab schon ein paar favorites im Kasterl stehen muss ich sagen. Doch die Lieblingsgitarre, die eierlegende Wollmilchsau die alles kann gibts net, das ist einmal klar. Aber ich hab zum Beispiel ein 58er Les Paul, die hüt ich schon wie meinen Augapfel.
Werner:
Zuerst einmal muss man ja mal unterscheiden zwischen Akustischen und Elektrischen Gitarren nicht? Die Akustischen sind insofern etwas pflegeleichter weil man braucht keinen Strom dazu um was halbwegs lautes rauzubekommen. Elektrische Gitarren erfordern hingegen einen Verstärker der natürlich zur Gitarre passen muss. Also muss es diese gute Kombination sein, und da prefäriere ich eine Gibson Les Paul, Cherry Sunburst, Mini Humbuckers. Die ist schon ziemlich mit mir durch Dick und Dünn gegangen. Da hängt auch schon jede Menge Schweiss und Blut zwischen den Saiten.
Andie:
Werner, was ist mit deiner Akustischen? Das ist ja eigentlich eine billige Marke gewesen aber sie klingt als wäre sie die teuerste Gitarre der Welt.
Werner:
Wahrscheinlich weil ich sie schon so lange spiele. Die spiele ich schon über 30 jahre und eigentlich Akustisch ausschliesslich auf der. Das ist wahrscheinlich ein Grund. Das Holz beginnt dann mit der Zeit anders zu schwingen. Soagt ma.
Andie:
Ich möchte kurz meinen Sponsor ins Spiel bringen. Ich spiele nämlich eine Larrivee Gitarre und da hat sich das bewahrheitet. Wir haben sie mitgehabt in Nordindien auf unserer Tour durch die Tibetischen Flüchtlingskinderheime und die war vorher eben zu neu um richtig gut zu klingen. Dort hat sie den Spirit gekriegt und seitdem ich sie dort täglich mehrmals und mehrstündig bearbeitet habe ist sie eine komplett andere. Die Gitarren brauchen eine Pflege wie eine Lady.
Didi:
Jetzt sag ich auch noch was zum Thema Akustischen. Ich hab nämlich a goanz a alte aus dem Jahre 1928. Mit dem Markennamen „Wunderton“, bitte. Und so klingt sie auch. Es hat einen „dobro“ Touch das Instrument. Mit Metalbrücke, aber sie ist aus Holz. Ja, und die ist auf dem neuen Album auf zwei Songs zum Einsatz gekommen. Die ist a Mörder. Weil sie so unique sounding is. Du siehst über Gitarren könnt ma noch a paar Stund reden, stell deine nächste Frage. (lacht)
Wo tretet ihr am liebsten auf?
Werner:
Am liebsten treten wir auf grossen Festivals auf, wo es auf der Bühne richtig laut kracht. Das ist was Aussergewöhnliches, wenn du auf der Bühne stehst und du berührst sanft die Saiten und du glaubst es ist ein Gewitter rund um dich herum. Blitz und Donner, also es ist echt geil. Wenn man natürlich kleine Venues spielt hat man natürlich diesen persönlichen Bezug zu den Leuten, was auch total reizvoll ist. Mit dem haben wir öfter zu tun ehrlich gesagt. Dazwischen gibt es größere Clubs und Hallen die auch nett sind. Ich könnts net sagen.
Andie:
Man kann es nie vor dem Konzert sagen wie es wird denn manchmal glaubt man „das wird heut der Wahnsinn“ und dann ist man nachher ein bisserl enttäuscht aber grad an den Tagen wo man überhaupt keine Erwartungen hat an die Location und das Publikum passiert irgendetwas Magisches.
Didi:
Das bringt mich auf die Geschichte wo wir in dem Filmstudio gespielt haben, wo eigentlich dann lauter Pensionisten drinnen gesessen san. Wir haben gedacht das wird heute eine zache Partie, das hat dann aber damit geendet das wir was wir manchmal machen wenn wir gut drauf san, nämlich Jukebox gespielt haben! Das heisst wir haben uns dann aus dem Publikum diverse Songtitel zurufen lassen und die dann gespielt. Es war dann ein fantastischer Gig.
Andie:
Die wollten uns nicht mehr gehen lassen.
Didi:
Genau, sie wollten uns nicht mehr gehen lassen und die Stimmung war super. Wir ham a Mordsspass gehabt. Also so wie der Andie gesagt hat, im vornhinein ist es schwer zu sagen und im Prinzip stehen wir gerne auf der Bühne, und wenn die Leut dabei san dann kann das irgendwie….(zeigt gen Himmel)….woas weiss i.
Andie:
Tranzendieren!
Didi:
Genau! Es kann abdriften!
Werner:
Ich habe auch noch was dazu zu sagen. Unsere erste Venue war ja eigentlich das Lagerfeuer. Also nicht IM Lagerfeuer sondern rundherum!
Andie:
Wirklich? (sarkastisch)
Didi:
(lacht)
Werner:
Ja! Das ist wahrscheinlich die ursprünglichste aller unserer Venues. Wir haben sogar überlegt ob wir net a Lagerfeuerl auf der Bühne als ständige Requisite mitnehmen, aber es ist zu heiss.
Andie:
Bei der elektrischen Variante haben wir noch keins gefunden das richtig gut ausschaut.
Werner:
Das hat was archaisches weisst du? So am Feuer zu sitzen und dann zu singen ich glaub das geht schon relativ weit zurück. Da kommen diese Urinstinkte, die sind in der Grosshirnrinde oder was…
Andie:
In der Grosshirnrinde ist alles gespeichert. Von Äeonen von Jahren!
Didi:
Gut, von diesem künstlichen Feuer haben wir uns ja nur deswegen abhalten lassen, weil man ja da nicht geräuchert ist wie bei einem normalen. Weil das gehört ja auch dazu das du beim Feuer sitzt und dann nachher geräuchert bist quasi. (alle lachen)
Andie:
Es ist ja was reinigendes so eine rituelle Räucherrunde. Und die roten Augen. Und die Räucherrungen.
(alle lachen)
Was inspirert euch?
Didi:
Joa, da hat eh scho der richtige das Mikro.
Andie:
Naja was inspiriert uns? Ich bin grade draufgekommen das ich auf dem neuen Album keine einzige Liebesschnulze abgeliefert habe. Durchwegs andere Themen. Man muss sich selbst jedes mal überraschen, also ich nehme die Gitarre zur Hand und greif rein und lasse mich einfach mal von dem Ersten, von der ersten Vibration inspirieren. Des is es. Das bringt dann den Stein ins rollen und man muss das schaffen das man dann sich gehen lässt. Dem Weg folgt der sich auftut. Im besten Falle geht man den gleich zu ende, weil dann hat man einen ganzen Song in einem durch. Das ist dann das schönste, das erfüllendste. Denn manchmal hat man nur ein Riff oder a klane Wendung und die schleift man mit und die bleibt dann Irgendwo hängen und das fällt einem immer wieder ein. Man baut dann schon langsam den Song. Also ich glaube das Loslassen ist die Inspiration. Das nichts zu wollen sondern zu sein.
Werner:
Da muss man glaub ich unterscheiden zwischen Komposition und Texten. Also die Inspiration zu den Texten passiert natürlich, joa… , durchs Leben an sich. Es gibt ein paar Sachen wo ich mir denk „Wow!“, die kann man sich glaub ich ein bisschen abschauen und vielleicht für sich selber anders verwenden. Bei der Komposition ist dann, wie der Andie gesagt hat, joa…also…Ich glaub das wir Musiker sowieso ein bisschen anti-organisiert sind und das quasi früh in den Schädel da rein geht und dann quasi nicht geordnet da rumgeistert und dann, wumpf, irgendwie wieder rauskommt als quasi eigener Schas.
(alle lachen)
Joa, und manchmal ist das halt dann eh schon ganz guat und dann passiert das du dich dann vergreifst und du denkst „Wow!“ bist du deppert! He das war ja leiwander als des woas ich davor gemacht hab. Manchmal sind Fehler auch ganz hilfreich, was in anderen Berufen glaub ich net so guat is wenn man Unfallchirurg oder Richter oder….aber bei uns geht das! Das kreative Privileg.
Welche Ratschläge würdet ihr jungen Musikern geben?
Andie:
Moachts des net.
(alle lachen)
Hörts auf mit dem Blödsinn. Lernts was gescheits.
Didi:
Genau, üben noch zwei Wochen und dann lernts was gscheits. Na, üben, üben, üben! Sich drauf einstellen das man einen recht langen Atem braucht und trotzdem irgendwie versucht die Freud dran zu behalten, dann kann es irgendwann einmal gehen. Aber wenn einer mit Herzem und mit Liebe und Leidenschaft Musiker ist dann macht der das sowieso. Dann ists wahrscheinlich auch guat. Wie gesagt, die Geduld verlieren doarf man halt net.
Andie:
Nothing more to say.
Habt ihr noch irgendwelche Nachrichten die ihr an die Welt schicken möchtet?
Andie:
Ja! Wir bedanken uns sehr herzlich bei rockvideos.at für das geniale Video und das mit sehr, sag ich mal, limitierten Mitteln, wo der persönliche Einsatz durch nichts aufzuwiegen ist was wir bieten können.
Didi:
Dem kann ich mich natürlich nur anschliessen und desweiteren wollen wir uns bedanken bei:
Allen Musikern die auf unserer Plattn gespielt ham.
Wolfgang Lugner
Thomas Rams
someone cant hear
someone cant hear
Bei unseren Gästen, da gibts au no einige, die wird der Werner jetzt aufzählen.
Werner:
Zwei starke Mädels haben uns geholfen. Tini Keinart und Lynne Kieran von den Rounder Girls. Der Sebastian Grimus, ganz wichtig, der hat sei Hippieflöterl und sein Klarinettn beigesteuert. Dann hats no einen Superpercussionisten gegeben, der Peppi Kramer und…
Didi:
…und natürlich der Neil Taylor! Joa, der war ganz wichtig für uns.
Andie:
Who the fuck is Neil Taylor?
(alle lachen und zeigen richtung Neil der abseits der Kamera sitzt)
Wir sind natürlich sehr erfreut das wir so einen Profi als Studio und Live Gitarristen mit dieser Geschichte die der Neil schon gehabt hat mit allem was er schon erlebt und mitgeprägt hat. Das er da bei uns auf der Platte ist, das ehrt uns sehr. Also, Thank You Mr. Neil Taylor!
Werner:
Ich möchte noch sehr danken den Leuten die die technische Umsetzung gemacht haben des Albums, weil es klingt so dermassen geil. Zum ersten mal denk ich mir das ist ein Album wo ich mitwirken durfte das internationalen Standards vollkommen gerecht wird. Also, grossen Dank an Gerri Moder, der es gemischt hat und Martin Scheer der es gemastered hat. Und natürlich auch, muss man sagen, den Sonar Music Productions wo ma des ganze,das ist nämlich das ist Didi’s Studio wo wir das alles aufgenommen haben, und das ist wirklich sehr super geworden. Und Martin Simon ja!
Andie:
Martin Simon! Der hat ein Trident Rock Mischpult, ein Analoges und das gibt uns natürlich auch noch diesen, diese Reudigkeit die man heute vielleicht in der Form nicht mehr hat. Diesen Sound im Stile der 60s,70s,80s…man kann die Grenzen jetzt nicht so genau ziehen in der Musik. Immerhin orientiert sich es doch an dieser Stilistik und die klingt einfach am besten über diese alten Pulte und Mikros!
Didi:
Joa und abschliessend noch unserem Grafiker Marco Pugliani der ein sehr schönes Albumcover gemacht hat. Unserer Fotografin Christina Cargianis.
Andie:
Unserem Schneider für unsere Supertollen Hosen!
Didi:
Der Ottakringerbrauerei für die Location. Unserer Plattenfirma. Der Carolyn Künz. Unserem Booking und Managment und all unseren Fans natürlich!
Werner:
Und dem Musikfond!
Didi:
So jetzt hamma glaub I wirklich ois!
Jetzt kommen wir zur alles entscheidenden Frage, Wer schneidet eure Haare?
Werner:
Meine haare schneidet meine Ex-Freundin. Alle paar Monate a moal.
Didi:
Und I hoab die Hoar sowieso sche also die brauch I net schneiden.
Andie:
(singt) Du hast die Haare schön, du hast die Haare schön!
Ich hab da einen Friseur meines Vertrauens. Das ist der Dani, und der Dani…der Dani…der Dani….ist ein Künstler! Des is a guater Typ. Den lass ich ran!
Danke!
Woohoo hoo hoo hooooo
Interview conducted by Nikki
Film Footage by Peter
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