written by Nina 5.10.2016
oder wie beschreibt man etwas wofür es keine Worte gibt?
Etwas, dass sich nicht im Duden nachschlagen lässt. ‚
Etwas, dass so weit entfernt von jeder Norm und jedem nennbaren Gefühl ist.
Surreal, Utopisch, Unbeschreiblich.
Wie lange habe ich von so einem Konzert geträumt. Diesen Menschen auf einer kleinen Bühne, im kleinen Rahmen und zum Anfassen nahe. Oft stellt man sich solche Momente vor, obwohl man weiß, dass sie nicht kommen werden.
Dass sich Casper dafür entschieden hat nach seiner 12 monatigen Pause genau hier anzusetzen und dem engsten Fankreis die Chance zu geben diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, kann ich bis heute nicht glauben.
Arena Wien – nie hätte ich gedacht, dass ich ihn genau hier das erste Mal Hautnahe treffen würde – nie hätte ich überhaupt gedacht, dass das einmal klappen würde. Wer mich kennt weiß wie oft ich diesen Musiker schon knapp verpasst habe und wie groß mein Wunsch war ihn endlich einmal zu treffen. Und dann passierte es…
Doch ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das das einzige Highlight dieses Abends war – oh nein. Es begann genau in diesem Moment als es dunkel wurde und die ersten Klänge und Lichtblitze den Raum erfüllten…
Ach, das hätte ich beinahe vergessen – zuerst noch kurz zur Vorband. Drangsal – eine deutsche Band, dessen Sänger auch mit Casper einen gemeinsamen Song auf der neuen Platte hat eröffnen die Show. Leider ohne Erfolg, denn die Fangemeinde hält sich in Zaum. Von mitsingen oder – klatschen können die vier Jungs nur träumen und auch ich bin nicht sonderlich angetan. Die Musiker wirken gelangweilt, genervt und zu abgedriftet um mich auch nur annähernd zu erreichen. Schade, aber man kann nicht alles mögen. Umso mehr freue ich mich auf das was kommt.
Lang Lebe der Tod – der erste Song führt bereits zum ersten Gänsehautmoment, den ich so noch nie erlebt habe. Selbst jetzt noch läuft es mir kalt über den Rücken, wenn ich daran denke – eiskalt und so erfüllend, denn dieser Moment war… legendär. Wenige Sekunden später, als der Vorhang fällt, weiß ich es dann zweifellos: Dieses Konzert schreibt Geschichte – meine Geschichte… und katapultiert sich ohne zu zögern unter meine Top drei Konzerte 2016… Top zwei… wenn nicht sogar Top eins… Die darauf folgenden 2 Stunden sind nicht in Worte zu fassen. Nicht festzuhalten oder nieder zuschreiben, doch ich versuche euch einen Einblick zu geben – einen Einblick in das Gefühl.
… und plötzlich schlägt euch ein Eimer bunter Farben mitten ins Gesicht und färbt eure Welt in den prachtvollsten Farbtönen und füllt sie mit den schönsten Gefühlen, die ihr schon längst vergessen habt? Ja man könnte dies vermutlich auch mit einem Drogenrausch oder Schmetterlingen im Bauch vergleichen, doch so war es nicht. Es war anders…
Es war… anders…
Es war eine Mischung aus Ekstase und Ruhe, Adrenalin und Gelassenheit, einem Tornado und Windstille… Irgendwas zwischen heiß und kalt, zwischen Feuer und Wasser, zwischen Mir und Dir…
Ich bin mir sicher, anhand dieses großen Spektrums an Gefühlsebenen ist es unverständlich, was ich euch damit eigentlich sagen will, doch ich bin mir genauso sicher, dass ihr jetzt wisst, wieso ich dieses Konzert nicht beschreiben kann… Nicht in Worte fassen…
Lang Lebe der Tod – der erste Song und sofort eines der Highlights. Der Song beginnt und alles was wir sehen ist ein weißer Vorhang mit Stacheldraht darauf. Mit den ersten Beats erhellen rote Lichtblitze den Raum und es werden die Schatten der Musiker erkennbar. Dramatisch – Pompös – Groß!
Das Intro verursacht Gänsehaut und als der Song sich dann endlich dem sehnsüchtig erwarteten Drop nähert, fällt der Vorhang und das Publikum explodiert, die Band explodiert, das Licht explodiert… Casper läuft über die Bühne, stachelt sein Publikum gekonnt an und heizt den kleinen Raum auf Saunatemperatur auf.
Ist es das, was ihr wollt? – Ist es das, was ihr liebt?
Klatscht ihr brav im Takt, he? Seid ihr vergnügt, he?
Es gibt kein Halten mehr. Alles springt im Takt, jedes Herz schlägt denselben Beat… Wir sind eine Einheit und wir leben für diesen Moment.
Egal welcher Song der Setlist den Raum erfüllt. Das sonst so kritische und nörgelnde Wien ist in Ekstase und textsicher wie nie. Die Stimmung fällt in keiner Sekunde ab – weder im Publikum, noch auf der Bühne. Egal ob Knaller wie „Casper! Bumayé“, „Der Druck steigt“, „So perfekt“, „Alles endet“ oder aber ruhige nachdenkliche Nummern wie „Ariel“ oder „Kreis“ – es ist einfach perfekt… so perfekt.
Immer wieder nimmt sich Casper Zeit um sich mit uns zu unterhalten. Er geht auf Rufe aus dem Publikum ein, macht Scherze und erzählt Geschichten. Trotz der perfekt getimten Show, die sich im Lichtkonzept wiederspiegelt, bleibt alle Zeit der Welt für spontane Pausen und Gespräche. Kein Anzeichen von Scheue oder einstudierten Sätzen. Es wirkt als wäre er nie weg gewesen und man merkt wie sehr ihm die Bühne gefehlt hat – und man merkt wie sehr er uns gefehlt hat. Es gibt kein Halten.
Die Zugabe Rufe sind so laut, dass vermutlich sogar die Rentner in der Nachbarschaft vom Fernseher aufgestanden sind um eine Runde zu tanzen. Nach drei weiteren Songs inklusive dem neuen Song „Keine Angst“ zusammen mit dem Sänger von Drangsal ist die Show dann aus. Verschwitzt und glücklich verlassen wir die Halle und gönnen uns ein bisschen Frischluft, Wasser und Ruhe, bevor es dann ans Anstellen geht… denn nun wird es endlich passieren. Wir werden ihn treffen. Casper. Und da ist es wieder. Das Herzrasen, der Farbeimer, alles verschwimmt…
…wie beschreibt man etwas wofür es keine Worte gibt?
Etwas, dass sich nicht im Duden nachschlagen lässt. ‚
Etwas, dass so weit entfernt von jeder Norm und jedem nennbaren Gefühl ist.
Surreal, Utopisch, Unbeschreiblich.
Ich bin einfach nur dankbar und gerührt…
Danke Casper … auch wenn ich dir nicht genau sagen kann für was…
Hey, ihr da draußen! Mein Name ist Nina und lebe in Österreich. Schon seit früher Kindheit ist die Musik ein wichtiger Bestandteil meines Lebens – ein Bestandteil, den ich nicht missen will. Nichts macht mich so glücklich, wie in einer Menge von Menschen zu stehen, die das Gleiche fühlen und denselben Moment leben – glücklich sind während sie jeden Ton der Musik spüren und jedes Wort in sich aufnehmen, welches durch den Raum hallt. Immer wieder verschlägt es mich zu diversen Konzerten, die mich verzaubern und die mein Leben um einiges bunter und aufregender gestalten. Über diese Konzerte will ich euch berichten und freue mich, meine Erlebnisse mit euch teilen zu dürfen.