Dein Einstieg in den Abend machten Peter Power und David Stellner, gemeinsam stimmten sie Texte an wie, „zipfi eini, hosen aufi, Oide heit geht nix, weil heute sauf i mi an“ und trafen damit den Zeitgeist der Stunde, denn an Bier wurde in Gasometer nicht gespart.
Während Peter Power selten abseits der Powerkryner zu bewunernd ist, sein Soloprojekt pausiert nämlich im Moment, ist David Stallner, mit seiner nach ihm benannten Band, Teil einer neuen Generation des Austropops. Es gibt wieder Mundartphilosophen die einem mit leicht schwarzen Humor aus dem Herzen sprechen und das freut mich sehr.
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vorab soll ich den Anticornettos liebe Grüße meiner Schwester ausrichten die sie neulich bei der Hochzeit eines Freundes spielen sah. Anticornettos nennen ihre Musik selbst „LagerfeuerPunkRock“ was eine schöne Definition ist, denn sie sind laut, sie sind wild, sie nehmen kein Blatt vor den Mund sind bodenstänig und ein bisschen Scheißdrauf. All das hört man in den Texten in denen man sich verlieren kann, wenn man nicht nur des Hochdeutschen mächtig ist. Böse ehrlich und laut.
Gehuldigt, gepriesen und verehrt wurde dieser Mann, der seinen ersten Auftritt nach einer langen Bühnenabstinenz gab. Christ Tresper konnte dieses Urgestein der Wiener Dialektkunst auftreiben. Passen zu dem Abend, gab Nummern wien „Vü z’ü Promü“ wieder einfach die ganze Halle mitsingen konnte. Er hat Zeitgeschichte geschrieben, viel erlebt und das hört man an seinen Texten, sein charactervolles und gereiftes Äussere lassen einen von Herzen die Geschichten glauben die er besingt. So wie sein erstes Liebeslied, das er schreiben wollte, aus dem dann aus gegebenen Anlass “ Mei Oida hat sih abg’seilt “ wurde und die zweite Nummer von vieren war die er an diesem Abend für sein Publikum vorbereitet hatte. Vielen Dank nochmals an Chris Tresper für dieses Weihnachtsgeschenk an alle, hoffentlich hören wir bald wieder mehr vom Meyer, und den Geschichten die er so unverblühmt ehrlich kolportiert.
Es gehört zu Weihnachten wie das letzte Einhorn, das Fett wie a Christkindls Spektakle von Alkbottle im Gasometer. Jahr für Jahr zelbebriert man hier die Weihnachtszeit auf seine eigen Art und Weise. Anderer Orts singt man vor dem geschmückten Adventkranz, hier wird der mit Bierdosen geschmückte Christbaum mit der Kettensäge massakriert. Doch das Publikum singt mit. Waren es doch auch schon quasi Traditionals die Alkbottle hier zum besten gibt und dem Publikum eine sensationelle Show lieferte.
Eingeläutet wurde der Abend wie jedes Jahr von einem Weichnachtsengerl. Dieses Jahr war Wendy Night die perfekte Verkörperung des selbigen, eine wunerschöne Wahl die das Publikum zum toben brachte. Sinnlich verführerisch und Engelsgleich, ein schöner Kontraspunkt zu Alkbottles Fan, der zwar auch ein großartiges Fotomotiv darstellte. Auf dem Bierfass liegend, aus dem er dann an die Fans in den ersten Reihen ausschenkte, oder wenn er mit einem Tannenzweig gezüchtigt wird, diesmal von einer eher diabolisch dominanten und eindrucksvollen Weny Night, die mit ihrem an Black Swan erinnernden Makeup, auch eine schwarze Seele herrlich verkörperte.
Der zersägte Christbaum sorgte für besinnlichen Tannenduft in der Halle, doch auch bei dem schmeckt das Bier vorzüglich. Weiter Engerl schenkten zur Hilfe für Obdachlose Schnaps an die Gäste aus und alles in allem war es ein Wahnsinns Theater.
Ach ja, was spielt man wohl als Zugabe wenn Alkbottles Goldalbum 20jährigen Geburtstag feiert – richtig, das komplette Album! und da waren wir wieder – in der Vorweihnachtszeit wo Menschen die sich lieben gemeinsam singen.
Ein Stück Kulturgut, dieser Abend den man einmal in seinem Leben erlebt haben sollte.
Roman Gregory ist ein Entartainer, Chris Zitta und Didi Baumgartner Genies an ihren Gitarren, Marco Billiani virtuos am Bass und Christoph „mad“ Ullmann gab von hinten den Ton an – einfach geil.